Mobile-Menu

Kleines Figurentheaterlexikon

Dies kann natürlich nur ein kurzer Abriss sein, ist aber sicherlich für diejenigen interessant, die in der Figurentheater-Terminologie noch nicht so firm sind.

Handpuppe

Häufig im Kasperltheater verwendete Figur, meist mit einer Hand spielbare Puppe, bei der der Kopf auf einem Finger steckt und die Finger die Hände der Figur spielen.

Stabpuppe

Figur, die an Stäben geführt wird. Meist steht der Figurenspieler unterhalb der Figur, hält in einer Hand einen Stab, an dem Kopf und Körper der Figur befestigt sind, und mit der anderen Hand zwei Stäbe, mit denen er die Arme bewegt.

Marionette

An Fäden aufgehängte Puppe, die nach Pendelgesetzten funktioniert und indirekt, also mit Hilfe der Fäden, animiert wird.

Klappmaulpuppe

Die Klappmaulfigur ist eine Art Handpuppe, die einen beweglichen Unterkiefer besitzt. Eine Hand betätigt den Mundmechanismus und der Rest des Körpers wird meist mit der anderen Hand animiert. Viele der Muppets von Jim Henson arbeiten mit dieser Technik (Ernie und Bert, Kermit).

Tischfiguren

(Auch: direkt geführte Figuren) Oft ganz ausgestaltete Figuren, die vom dahinter stehenden Spieler direkt angefasst und animiert werden.

Wankelfiguren

Eine besondere Form der Tischfigur mit einem Mechanismus, der ein Gehen der Figur ermöglicht.

Schattenspiel

Die Figuren werden zwischen eine Lichtquelle und eine Projektionsfläche gehalten. Der Schatten bewegt sich an der Projektionsfläche somit losgelöst vom Spieler.

Maskenspiel

Eine Maske, an Kopf oder Körper des Spielers befestigt, ist der Kopf der Figur. Der Rest des Körpers des Spielers ergänzt meist den Körper der Figur. Ganzkörpermasken oder Ganzkörperfiguren sind Puppen, in denen der Spieler vollständig drinsteckt.

Schwarzes Theater

Der gesamte Bühnenraum und die Spieler sind schwarz verhüllt. Mit Hilfe einer Schwarzlichtlampe treten weiße oder helle Farben und Gegenstände in den Vordergrund und der Spieler ist fast nicht mehr zu sehen. Somit wirken die Figuren im Raum wie selbst agierend.

Objekttheater

Alltagsgegenstände und gestaltetes Material (z.B. Kaffeekannen, Spülbürsten, Zollstöcke) werden so bewegt, dass sie zu agierenden Lebewesen werden.

Materialtheater

Ungestaltetes Material (z.B. Plastikfolien, Stoff, Erde) wird so bewegt, dass sich Assoziationen ergeben, die über das Material selbst hinaus gehen (z.B. Landschaften, Lebeweswesen, Meere, Häuser).

Offene Spielweise

In offener Spielweise kann jede Figurenart geführt werden. Es besagt ausschließlich, dass der Puppenspieler auf der Bühne offen zu sehen ist. Oft werden durch den Spieler auch Rollen im Stück oder in der Rahmenhandlung übernommen.

Natürlich gibt es Hunderte von Mischformen und viele andere Bezeichnungen für die gleichen Techniken und auch viele unbenennbare Figurenformen, denn letztlich entwickelt jeder Puppenbauer für jede Figur eine neue spezifische Bewegungsart.